Antoine-Trappen, Lore

Namen und Abkürzungen
Antoine, Lore (Ehename)
Trappen, Lore (Geburtsname)
Geburtsdaten
31.07.1895, Sava b. Aßlingn (Krain, heute: Slowenien)
Sterbedaten
28.02.1982, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Ärztin, Vereinsfunktionärin

Funktionen und Mitgliedschaften

Biografie

Lore Antoine-Trappen stammt aus Slowenien, studiert Medizin und spezialisiert sich auf das Fach Dermatologie. 1920 heiratet sie den Gynäkologen Tassilo Antoine.

Ab 1923 ist sie Mitglied der Organisation der Ärztinnen Österreichs (OÄÖ). Außerdem ist sie in den 1930er Jahren Vorstandsmitglied im Bund österreichischer Frauenvereine. Lore Antoine gründet 1948 die OÄÖ neu und ist weiterhin vereinsmäßig aktiv. Die Organisation vergibt den Lore Antoine-Preis als Anerkennung für Ärztinnen mit hohem Engagement für das Spezialgebiet Gender-Medizin.

verwendete Literatur und Quellen:

Czeike: Historisches Lexikon Wien
Wagner: Nichts bewirkt? - In: Töchter des Hippokrates, 157- 164

verfasst von: Helga Hofmann-Weinberger

Lexikoneinträge

Österreichisches biographisches Lexikon

Antoine-Trappen, Lore (Laura Marie Luise); geb. Trappen (1895–1982), Dermatologin und Funktionärin. Antoine-Trappen Lore (Laura Marie Luise), geb. Trappen, Dermatologin und Funktionärin. Geb. Sava bei Assling, Krain (Jesenice, SLO), 31. 7. 1895; gest. Wien, 28. 2. 1982; evang. AB. Tochter des Gutsbesitzers und Hüttendirektors Ingenieur August Trappen (gest. 7. 3. 1918) und der aus Deutschland stammenden Gisela Trappen, geb. Luckmann; ab 1920 verheiratet mit →Tassilo Antoine. – A. erhielt bis zu ihrem 14. Lebensjahr Privatunterricht, ehe sie bei den Englischen Fräulein in Lindau am Bodensee eingeschult wurde und anschließend 1911–13 die Gymnasialkurse des Mädchen-Lyzeums der Schwarzwaldʼschen Schulanstalten in Wien absolvierte. Im 1. Weltkrieg war sie in ihrem Heimatort und in Laibach als Pflegerin beim Roten Kreuz eingesetzt und maturierte schließlich 1917 am Realgymnasium in Klagenfurt. Im selben Jahr begann sie das Medizinstudium an der Universität Graz, 1918 wechselte sie an die Universität Wien; 1923 Dr. med. In den Folgejahren war sie an der 2. medizinischen Universitätsklinik im Allgemeinen Krankenhaus bei →Norbert Ortner (von Rodenstätt) und an den Abteilungen für Gynäkologie und Dermatologie der Rudolfstiftung bei Karl Funke und Wilhelm Weibel tätig. 1927 schloss sie ihre Fachausbildung zur Dermatologin an der Universitätsklinik für Syphilidologie und Dermatologie bei →Ern(e)st Finger und →Wilhelm Kerl ab. Es folgte ein Aufenthalt am Pariser Hôpital Saint-Louis, wo A. bei Suzanne Noël, einer Pionierin der ästhetischen Chirurgie, die Techniken der Gesichtschirurgie kennenlernte. Nach ihrer Rückkehr war sie erneut an der dermatologischen Universitätsklinik tätig und eröffnete 1929 eine Praxis als Fachärztin für Dermatologie und Syphilidologie. 1932 trat sie in die Wiener Allgemeine Poliklinik ein, wo sie bis 1939 an der dermatologischen Abteilung als Assistentin von Gustav Riehl d. J. wirkte. 1942 erfolgte ihre Bestellung zur Lehrbeauftragten für Körperlehre und Gesundheitspflege am Institut für Fächer des Frauenschaffens (zuvor und nach 1945: Institut für Lebenswirtschaftskunde) der Universität Wien, wo sie bis 1969/70 unterrichtete. Ihre Praxis als Fachärztin betrieb sie bis zu ihrer Pensionierung 1980. Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit mit dem Schwerpunkt ästhetische Medizin engagierte sich A. seit den frühen 1920er-Jahren in der Vereinigung der Ärztinnen Wiens (später: Organisation der Ärztinnen Österreichs, OÄÖ), die sich unter der Dachorganisation der Medical Women’s International Association (MWIA) für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Medizinerinnen einsetzte. Ab 1927 gehörte sie außerdem dem Verband der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ), einer Sektion des Weltbunds der Akademikerinnen (International Federation of University Women), an. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war sie maßgeblich an der Wiederbegründung dieser nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 aufgelösten Vereinigungen beteiligt. Der OÄÖ stand sie bis 1974 als Präsidentin vor, der MWIA 1966–68. A. war Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens der Wiener Ärztekammer. Seit 2009 vergibt die OÄÖ jährlich einen nach ihr benannten Wissenschaftspreis an Ärztinnen und Medizinstudentinnen für Publikationen auf dem Gebiet der Gender-Medizin.

Ausgewählte Publikationen

Antoine, Lore: Geschichte des Medizinstudiums der Frau in Österreich - In: Frauen-Rundschau, Jg. 1 (1950), Nr. 2, 4-5
ÖNB 801053-D.Neu
Antoine, Lore: Soroptimist International Association, österreichische Union - In: Sechzig Jahre Bund österreichischer Frauenvereine - Wien: Schöler-Borotha, [1964], 42-43
ÖNB 993025-B.Neu

Quellen und Sekundärliteratur